Berichterstattung Pegelmessstelle Ochsenschlag

24. November 2023: Berichterstattung in der Mittelbayerischen Zeitung am 07.10.2023

98 Meter in die Tiefe gebohrt

Neue Grundwassermessstelle liefert dem Zweckverband wichtige Daten

Von Thomas Kreissl


Holzheim/Irnhüll. In welcher Tiefe steht das Grundwasser an? In welchen Umfang bildet sich neues Grundwasser? Ist es durch Pflanzenschutzmittel belastet? Wo kommt es her und wo fließt es hin? Das sind Fragen, die der Wasserzweckverband Naab-Donau-Regen jetzt klären kann. Die Antworten liefert die Grundwassermessstelle Ochsenschlag bei Irnhüll in der Gemeinde Holzheim. 98 Meter tief hat der Zweckverband dort in den Jura-Karst hinabgebohrt, um wichtige Daten zum Grundwasser zu bekommen, aus dem sich der Brunnen Mesnergraben im Schwaighauser Forst speist. Rund 150000 Euro investierte der Zweckverband in die Messstelle.
Für den Brunnen Mesnergraben hat die Messstelle enorme Bedeutung. „Mit den präzisen Daten können wir potenzielle Risiken frühzeitig erkennen und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen, um Engpässe zu verhindern“, erläutert Verbandsvorsitzender Eduard Obermeier. Gerade auch die Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die Grundwasserreserven seien so besser zu verstehen.
Daraus könne der Zweckverband eigene Strategien für zukünftige Anpassungen entwickeln. Obermeier bewertet die Grundwassermessstelle als Zeichen für eine nachhaltige Wassernutzung. „Der Zweckverband zeigt damit sein Engagement, die Bevölkerung auch in Zukunft zuverlässig mit sauberem Trinkwasser zu versorgen“, betont der Verbandsvorsitzende.

Modernste Technologie

Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel und den wachsenden Bedarf an Wasser ist es für den Zweckverband von entscheidender Bedeutung, genaue Informationen über die Grundwasserverfügbarkeit zu haben. Denn die Grundwasserressourcen spielen eine zentrale Rolle bei der Versorgung der Bevölkerung, der Landwirtschaft und der Industrie mit sauberem Trinkwasser.
Die neu errichtete Grundwassermessstelle wird mit modernster Technologie ausgestattet. Sensoren und Messinstrumente ermöglichen in Echtzeit nicht nur eine präzise Überwachung der Grundwasserstände, sondern auch der Wasserqualität. Die kontinuierlich fließenden Daten, die die Messstelle sammelt, können von den Mitarbeitern jederzeit abgerufen werden. Geologen können dann diese Informationen nutzen, um wichtige Schlüsse über die nachhaltige Nutzung der Wasserressourcen zu ziehen und gegebenenfalls langfristige Wasserversorgungspläne zu entwickeln.
Die Bohrung mit einem Durchmesser von 25 Zentimetern ist in 92 Metern Tiefe auf die Grundwasserschicht gestoßen, aus der der Brunnen Mesnergraben versorgt wird.

19.000 Menschen im Blick

Allerdings waren die Gesteinsverhältnisse im Jura-Karst sehr schwierig. Wie Bauleiter Klaus Killy vom Sachverständigenbüro für Grundwasser Anders und Raum berichtete, war eine Hilfsverrohrung bis in eine Tiefe von 70 Metern erforderlich. Der Wasserzweckverband Naab-Donau-Regen versorgt fast 19.000 Menschen mit Trinkwasser aus der Jura-Karst-Region. Zum Versorgungsgebiet zählen die Gemeinden Pettendorf, Pielenhofen und Wolfsegg sowie Teile der Gemeinden Lappersdorf, Duggendorf, Holzheim und Kallmünz. Geografisch eingegrenzt wird das Versorgungsgebiet des Zweckverbands von den Flüssen Naab, Donau und Regen.

Baustelle Pegelmessstelle
An der Grundwassermessstelle Ochsenschlag bei Irnhüll

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